Widerstand zwecklos

Gefährliche Verkehrssituation für Radfahrer (Foto: Rando Aust)
Gefährliche Verkehrssituation für Radfahrer (Foto: Rando Aust)

Posse um die Radwegverlegung an der Shanghaiallee beendet?

Über Wochen war der Verkehr in der Shanghaiallee eingeschränkt. Schließlich galt es, fast 500.000 Euro zu verbauen, einen Radweg auf die Straße zu verlagern, Lieferzonen einzurichten und Parkplätze zu schaffen. 

Wenn es mal so einfach wäre! In diesem Fall waren die Straßenbaumaßnahmen erforderlich, um einen Planungsfehler, den bisher keiner zugegeben hat, zu beheben. Zur Erinnerung: 2006 wurde die Shanghaiallee in einer ersten Baustufe erstellt. 2012 wurden die Verkehrsflächen entlang der bebauten Grundstücke mit einem breiten Radweg fertiggestellt, der von Radfahrern gern genutzt wurde. Übersehen wurde damals eine in Hamburg bereits geltende Vorschrift, wonach Radwege auf der Straße verlaufen sollen.

Im letzten Jahr wurde die Shanghaiallee nun so umgebaut, wie die Stadtentwicklungsbehörde und die HafenCity Hamburg GmbH es für richtig halten. Da halfen weder das Unverständnis der direkten Anwohner noch ein mehrheitlicher Beschluss des Bürgerforums HafenCity, das sich gegen die Umbaupläne aussprach. Statt eines sicheren Radweges entstand nach dem Umbau an der starkbefahrenen Shanghaiallee eine unübersichtliche und für Radfahrer gefährliche Verkehrssituation. „Es ist ein 25 Meter langer Bushaltestreifen entstanden, der jetzt zum Parken von Autos einlädt. Radfahrer müssen dadurch beim Überholen der parkenden Autos oder der wartenden Busse in den fließenden Verkehr ausweichen“, so Rando Aust, Vorstandsmitglied CDU-Ortsverband HafenCity/Innenstadt und Bewohner an der Shanghaiallee.

„Die CDU-Bezirksfraktion ermittelt jetzt hinsichtlich einer Anfrage, wie hoch die Kosten tatsächlich lagen, warum der Umbau länger als geplant gedauert hat und vor allem wo der Radweg und die Verkehrssicherheit geblieben sind“, berichtet Aust, der sicher ist, dass entgegen aller Beteuerungen der Behörden durch den Umbau nicht mehr, sondern weniger Sicherheit entstanden ist und der geplante Kostenrahmen nicht eingehalten wurde.