Bei Nacht

 

Bei Nacht ist der Hafen besonders fotogen

Das Wesen der HafenCity

Die lauen Frühsommernächte laden dazu ein, noch spät bis in die Nacht auf einem Balkon über der Elbe zu sitzen, sich vom nächtlichen Hafen gefangen nehmen zu lassen. Ein dunkler Gigant zieht vorüber, spärlich beleuchtet, von Schleppern im Schein ihrer Positionslampen begleitet. Ein Schiff beleuchtet im Schein einer experimentellen Videoprojektion liegt am Kai, seinen Teil zum mystischen Ambiente beitragend. Das akustische Szenario besteht aus dem fernen Rauschen von Zügen, dem leichten Wummern laufender Schiffsmotoren, dann kehrt Stille ein. Das Wasser bewegt sich im Ostwind nur leicht, es ist der Punkt, an dem Ebbe und Flut Frieden geschlossen haben. In der Ferne die kleinen Flammen der industriellen Produktion, der Hafen selbst schläft nie. Am Kai gegenüber werden immer neue Formen der Projektion ausprobiert, nur wenige sehen zu, allmählich erlöschen auch hier die Lichter.

Und im besten Sinne fantastisch

Am Tag davor waren die Kräne im Hafenbecken noch aktiv gewesen, Urzeittieren gleich hoben sie Stück für Stück der Ladung des eben vorbeigezogenen Giganten aus seinem Bauch. Am Tag herrschte noch reges Leben an den Promenaden, nun, spät in der Nacht, ziehen nur vereinzelt Menschen in kleinen Gruppen oder alleine an den Geländern der Kais vorbei. Jetzt, in der Stille der Nacht, erschließt sich erst wirklich die Faszination, die die Nähe zum Wasser auf den Menschen ausübt. Vereinzelt sind noch Fenster hell erleuchtet, doch der eigentliche Hauptdarsteller ist der nächtliche Hafen, seine tausend Lichter, seine spontane Bewegung, wenn sich Fahrzeuge, nur durch Blinklichter als solche zu erkennen, fast unsichtbar durch die Dunkelheit bewegen. Immer noch das Ferne Auf- und Abschwellen vom Rauschen, immerwährende Geräuschkulisse in der Nähe der Stadt. Das ist die wahre Stunde der HafenCity, abseits vom Tosen des Tages.