Er oder ich – der NDR bittet die Spitzenkandidaten in die HafenCity

Der amtierende Bürgermeister Ole von Beust
Der amtierende Bürgermeister Ole von Beust
Portät der Kandidaten …

Unter dem Titel "Er oder ich – Hamburg hat die Wahl" strahlte der NDR am Dienstag ein Feature mit den fünf Spitzenkandidaten der Parteien aus. Dazu forderte der NDR die Kandidaten auf, sich einen Platz in der HafenCity zu suchen, an dem das Interview geführt werden würde. Nur einer der fünf Kandidaten bekannte sich in seiner Wahl eindeutig zur HafenCity.

Den Auftakt machte Ole von Beust, der sich als Interviewort den zur Zeit spektakulärsten Platz in der HafenCity suchte, das "Sky Conference Center" im Gebäude der Firma Kühne & Nagel. Mit Blick auf die Baustelle der Katharinenschule pries Ole von Beust die Vorzüge der HafenCity und die seiner Politik.

SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann zog es dann vor das Interview nicht in der HafenCity zu geben, sondern suchte sich als Ort das Feuerschiff im City-Sportboothafen aus. Hier forderte er dann den Bau von mehr Wohnungen in der HafenCity.

Sein Herausforderer Michael Naumann
Sein Herausforderer Michael Naumann
In einer direkten Einblendung antwortet dann Ole von Beust auf die Forderung mit der Aussage das mehr Wohnungen durch die Genossenschaften und Baugemeinschaften gebaut werden würden.

Die dritte Kandidatin Christa Goetsch beginnt ihr Interview vor den Häuser der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille mit der Forderung nach mehr Wohnraum für Familien und setzt dann das Interview im Fleetschlößchen fort. Die HafenCity sei für Autos gebaut und hätte eine schlechte Verkehrsplanung. Es gäbe keine Fahrradwege und auch Rollstuhlfahrer und Rollatorbenutzer hätten in der HafenCity keine Chance. Und die U4 ist eine komplette Fehlplanung und ein Millionengrab.

Die nächste Kandidatin Dora Heyenn von den Linken zieht es dann vor den Abstand zur HafenCity noch zu vergrößern. Ihr gewählter Ort zunächst vor dem Kaispeicher A, sie zieht es dann aber vor ihr Interview in der Überseebrücke zu geben. Grundtenor ihrer Aussagen: Es wird zuviel Geld für Elbphilharmonie und HafenCity ausgegeben.

Letzter Kandidat ist Hinnerk Fock, der sich an seinem Lieblingsort, dem Miniaturwunderland dem Interview stellt.

Es scheint sich im Wahlkampf abzuzeichnen, dass, wann immer die HafenCity Thema im Wahlkampf wird, die Distanz der Oppositionsparteien zur HafenCity größer wird. Ein Schelm wer sich dabei Böses denkt. Man könnte aber auf die Idee kommen, das hier die Distanz zur HafenCity instrumentalisiert wird. "Klassenkampf" statt "Klasse Stadtteil".

Im Abspann darf man dann Michael Naumann dabei zusehen, wie mit einer Geste in Richtung HafenCity und Elbphilharmonie meint: "Geld zum Fenster rausgeschmissen". 

Es bleibt aber bei allen Kandidaten der Eindruck, das Vorurteile und Halbwissen statt harter Fakten ihre Aussagen bestimmen.

Heisser Tipp zur Wahlentscheidung: Der Wahl-O-Mat