Die Barkasse kommtDer Nikolaus besucht die Familien in der HafenCity
„Lasst uns froh und munter sein“ singen die Kinder in ihren bunten Winterjacken im Hamburger Nie-selregen. Gut hundert Kinder stehen mit ihren Eltern an den Marco-Polo-Terrassen. Der kalte Wind bläst ihnen die Regentropfen ins Gesicht und es dämmert bereits. „Heut‘ ist Niklaus Abend da“ singen die Kinder unermüdlich und starren die Elbe hinab. Als die rote Barkasse zwischen den alten Seglern am Traditionsschiffhafen auftaucht, wird der Gesang leiser. Die Mädchen und Jungen flüstern aufgeregt. Am Bug winkt eine helle Laterne durch die einbrechende Dunkelheit: Der Nikolaus kommt. Begeisterte Kinderschreie schallen dem Mann im roten Mantel entgegen. Er winkt zurück. Fast majestätisch steht er da, auf seinen goldenen Bischofsstab gestützt. Unruhe macht sich unter den Kindern breit, sie wollen dem Nikolausschiff so nahe sein wie möglich. Kaum ist der alte Mann von Bord gegangen, werden fünf schwere Säcke von seinen Helfern an Land gehievt.
Auf den Pontons angekommen (Foto:TH)Neugierige Kinder drängeln sich um den Nikolaus. Der Besucher geht in der Menschenmenge fast unter. Nur seine weiße Bischofsmütze mit dem goldenen Kreuz ist noch zu sehen. Pastorin Antje Heider-Rottwilm von der Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity begrüßt den Nikolaus im Gewimmel: „Willkommen lieber Nikolaus“ und entschuldigt sich gleich für das Hamburger Nieselwetter. „Kommt jetzt bringen wir den Nikolaus ins Warme“, sagt sie dann zu den Umstehenden und sofort setzt sich der bunte und lärmende Zug in Bewegung. Der Nikolaus in seinem leuchtend roten Mantel an der Spitze.
Umringt von Kindern geht es in die SchuleDie Kleinsten haben mit ihren Eltern in der Katharinenschule im Trockenen gewartet. Gespannt schauen sie durch die weihnachtlich geschmückten Fenster der Nikolauskarawane entgegen. Es gibt Rosinenbrötchen und Kinderpunsch. Der Nikolaus wird von einer feierlichen Trompetenfanfare emp-fangen. Kinder und Eltern klatschen und rufen. Mit seinen Helfern steigt Nikolaus auf die große Büh-ne der quietsch-grünen Pausenhalle. „Wisst ihr, was das Allerbeste ist?“, ruft der Nikolaus in die bun-te Menge, „Dass hier geheizt ist!“ Eine lange Reise hat der alte Mann hinter sich. Viele Kinder sind überzeugt, dass der Nikolaus heute Nacht schon bei ihnen gewesen ist und seine Geschenke gebracht hat. „Und habe ich alles richtig gemacht? Oder habe ich etwas durcheinander gebracht?“, fragt Nor-bert Wieh, Gemeindereferent vom Kleinen Michel, der seit drei Jahren den Nikolaus spielt. Die Ver-anstaltung haben viele ökumenische Helfer vorbereitet: von den Kirchengemeinden St. Ansgar – Kleiner Michel und St. Katharinen, von der Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity, dem Netzwerk HafenCity und zum ersten Mal in diesem Jahr auch von der Katharinenschule.
Acuh ein Knecht Ruprecht ist dabei (Foto:TH)Der Nikolaus ist in die HafenCity gekommen, um den Kindern seine Geschichte zu erzählen. Nachdem Antje Heider-Rottwilm die historische Figur des Bischofs Nikolaus kindgerecht erklärt hat, kann Nor-bert Wieh in seiner Rolle bleiben: „Ich komme aus Myra in der Türkei. Das ist eine Hafenstadt wie Hamburg. Ich könnte euch viel erzählen, aber heute habe ich euch eine ganz besondere Geschichte mitgebracht.“ Und dann erzählt der Nikolaus von einer großen Hungersnot, die er mit Gottes Hilfe beendet hat. Die Kinder lauschen gespannt. „Wenn man von dem, was man hat, etwas abgibt, dann haben alle genug“, schließt der Nikolaus seine Geschichte. „So könnt ihr das auch machen und die Erwachsenen, die können das schon mal vormachen!“
Den Nikolaus gibt Nor-bert Wieh, Gemeindereferent vom Kleinen Michel (Foto:TH)Doch bevor der Nikolaus nun seine Geschenke verteilt, wollen die Kinder ihm noch ein Lied vorsin-gen: „Ein heller Stern hat in der Nacht die Botschaft in die Welt gebracht“ singen sie mit lauten Stimmen, während es draußen in der Dunkelheit leise nieselt. Die Lichter der HafenCity leuchten feierlich. Der Nikolaus bedankt sich beeindruckt: „Man konnte die Trompete ja gar nicht mehr hören, so laut wart ihr!“ Die kleinen Sänger strahlen und sehen den Nikolaus erwartungsvoll an. Die Größe-ren wissen schon, was jetzt kommt. Sie sind zum dritten Mal dabei.
In der Aula (Foto: TH)Und tatsächlich fragt Pastorin Heider-Rottwilm endlich: „Nikolaus, hast du uns denn auch etwas mit-gebracht?“ Natürlich hat er: Fünf prall gefüllte Säcke. Jedes Kind bekommt einen Schokoladen-Bischofs-Nikolaus. Unermüdlich verteilt der alte Mann im Sitzen seine Geschenke. Die Kinder drän-gen sich um den Nikolaus und seinen Helfer, Knecht Ruprecht. Gut 180 Kinder beschenkt er in der HafenCity. Ein kleiner Junge kommt noch mal zurück, um sich artig mit Handschlag zu bedanken. Ein kleines Mädchen überreicht dem Nikolaus eine selbstgebastelte Weihnachtskarte. Fast drei Säcke sind nach einer Stunde leer. Auch die Pausenhalle leert sich. Glückliche, Schokoladen verschmierte Kinder werden von ihren Eltern abgeholt. Einige wollen noch unbedingt bleiben, um den Nikolaus nach dem Abendsegen zurück zu seinem Schiff zu bringen. Sie winken und rufen: „Bis zum nächsten Jahr, Nikolaus!“
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