Kulturpolitiker bekennen sich zum Denkmalschutz

Christa Goetsch (Bündnis 90 Die Grünen) Jens Meyer (FDP) Isabella Vértes-Schütter (SPD) Norbert hackbusch (Die Linke) Andreas Wankum (CDU) (Foto: Helmuth Barth)
Christa Goetsch (Bündnis 90 Die Grünen)
Jens Meyer (FDP)
Isabella Vértes-Schütter (SPD)
Norbert hackbusch (Die Linke)
Andreas Wankum (CDU)
(Foto: Helmuth Barth)

Großes Publikumsinteresse an öffentlicher Diskussion

Der Reimarus-Saal in der Patriotischen Gesellschaft war übervoll bestückt: Ein starkes Bekenntnis zum Denkmalschutz in Hamburg legten auf einer Veranstaltung des Gastgebers und des Vereins Freunde der Denkmalpflege die fünf Kulturpolitiker der Bürgerschaftsfraktionen ab. Christa Goetsch (Grüne), Norbert Hackbusch (Linke), Jens Meyer (FDP), Isabella Vértes- Schütter und Andreas Wankum (CDU) waren der Einladung des Vereins Freunde der Denkmalpflege und der Patriotischen Gesellschaft gefolgt und diskutierten mit 300 Gästen Fragen des Denkmalschutzes, des Stadtbildes und Einzelthemen.

Für das seit 2013 geltende neue Denkmalschutzgesetz, das als bahnbrechend nach Jahren des Streits gilt und immer wieder gefordert worden war, gab es Lob von allen Seiten.

Gleichwohl machte sich ein gewisses Unbehagen bemerkbar angesichts von kürzlich erfolgten Senatsentscheidungen. Der geplante Abriss des Kulturbunkers am Eidelstedter Weg und die Ausschreibung für die Überplanung des City-Hofes, die möglicherweise auch den angestrebten Welterbe-Status des Kontorhausviertels gefährdet, wurden heftig kritisiert. Die Vorbildfunktion des Staates als Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden ginge verloren.

Die Politiker bemängelten auch, dass die Nachverdichtung im Wohnungsbau Denkmäler beeinträchtige und stärker kontrolliert werden müsse. Überhaupt sei das typische Hamburger Stadtbild mancherorts und gerade in der Innenstadt gefährdet. Auf der anderen Seite ist die Initiative zur Rettung der Backsteinbauten zu begrüßen. Aus dem Publikum wurden noch die Gartenstadt Berne und das Klinkerensemble Am Elisabethgehölz thematisiert.

Große Anerkennung aus der Politik bekam das bürgerschaftliche Engagement der beiden Veranstalter. Die Patriotische Gesellschaft gibt es seit 1765, den Verein Freunde der Denkmalpflege e.V. seit 1982. Die Veranstaltung gestern wurde zum 7. Mal durchgeführt, jeweils vor der Wahl zur Bürgerschaft und zur Mitte der Legislaturperiode.