Markus Schreiber besucht Klausmartin Kretschmer

Kontraste bestimmen das Bild an den Elbbrücken
Kontraste bestimmen das Bild an den Elbbrücken
Ortstermin Brandshofer Deich 116

Neun der elf untersuchten Areale der Studie „Kreative Milieus und offene Räume“ liegen im Bezirk Mitte. Grund für Kulturinvestor Klausmartin Kretschmer Bezirksamtschef Markus Schreiber zu einer Besichtigung an den Brandshofer Deich einzuladen. Das Gelände rund um die ehemalige Zentrale der Deutschen Binnenreederei ist von Kretschmer vor dem Abriss gerettet worden und wird jetzt von ihm für kulturelle Nutzungen vorbereitet. Insgesamt über 12.000 Quadratmeter nutzbare Flächen stehen in dem Ensemble aus Verwaltungsgebäude, Lagerhallen und Wohngebäuden zur Verfügung. Das expressionistische Verwaltungsgebäude und die angrenzenden Bauten entstanden 1928/29 nach den Plänen des Architekten Otto Hoyer und erinnern ein wenig an das Chilehaus, das ein paar Jahre vorher der Architekt Fritz Höger im selben Stil gebaut hatte. Alleine die oktagonale Eingangshalle ist einen Besuch wert,

Markus Schreiber und Klausmartin Kretschmer scheinen geminsame Visionen zu teilen
Markus Schreiber und Klausmartin Kretschmer scheinen geminsame Visionen zu teilen
Markus Schreiber bekam aber noch mehr zu sehen. Angefangen bei der Kulissenbar aus dem Film „Soul Kitchen“ bis hin zum Turmzimmer mit atemberaubendem Blick quer über die Elbbrücken und das Stadtpanorama. Der Bezirksamtschef war angemessen beeindruckt von der Örtlichkeit und den Renovierungsbestrebungen von Klausmartin Kretschmers. Nicht auszudenken, was Hamburg verloren gegangen wäre, hätten nicht glückliche Umstände bis zum Kauf durch Kretschmer einen Abriss verhindert. Selbst Stararchitekt Sir Norma Foster zeichnete schon für eine Mineralölfirma Alternativpläne für das Gelände. Wie schnell Gebäude in Hamburg abgerissen werden, kann man dann auch gleich in Sichtweite des Brandshofer Deichs an der Zweibrückenstraße beobachten. Die, zugegeben nicht architektonisch wertvolle Lagerhalle einer Fliesenfirma, für die sich Initiativen für eine Zwischennutzung beworben hatten muss jetzt der HafenCity weichen. Gebaut werden wird dort erst ganz zum Schluss der HafenCity-Bebauung in vielen Jahren – aber alles was schon einmal weg ist verursacht später keinen Ärger mehr.

Fast als stände man vor dem Chilehaus
Fast als stände man vor dem Chilehaus
Klausmartin Kretschmer hat noch viele Ideen
Klausmartin Kretschmer hat noch viele Ideen
Das Ähnliches mit den Gebäude ein paar hundert Meter weiter am Oberhafen verhindert werden muss, darin waren sich Markus Schreiber und Klausmartin Kretschmer einig. Kretschmers Oberhafenkantine markiert dort den Anfang der von ihm in den allgemeinen Sprachgebrauch eingebrachten „Oberhafencity“ als Gegenentwurf zur HafenCity. Sowohl hier als auch am Brandshofer Deich attestierte die Studie Entwicklungspotential für Künstlerviertel und Entfaltungsmöglichkeiten für Kreative. Markus Schreiber bekam aber am Brandshofer Deich noch mehr zu sehen.

Im Turmzimmer am Brandshofer Deich
Im Turmzimmer am Brandshofer Deich
Stilbildende Keramik der zwanziger Jahre
Stilbildende Keramik der zwanziger Jahre
Die angrenzenden Lagerhallen sind ebenfalls, aber auf andere Art sehenswert. Filmkulisse, Austragungsort für Kunstevents wie dem „Kubik Hamburg“ oder „Mode und Platte“ – hier kann man sich alles vorstellen. Klausmartin Kretschmer will hier günstige Flächen für Künstler und eine rustikale Gastronomie anbieten. Was noch fehlt ist eine vernünftige Verbindung zwischen Oberhafenkantine und Brandshofer Deich. Bei der demnächst beginnenden Erneuerung des Flutschutzes am Stadtdeich soll zwar auch ein Radweg gebaut werden, der direkt am Brandshofer Deich vorbeiführt, noch schöner wäre allerdings ein Brücke vom Oberhafen zum Brandshof befanden Markus Schreiber und Klausmartin Kretschmer.

Ein erstes vorzeigbares Künstlerloft
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Es steckt viel Potential in dieser Gegend
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