Schöne neue Welt

Der eingerüstete Block Q wird Anfang des nächsten Jahres enthüllt

HHLA Immobilien entwickelt Quartier weiter

Des einen Freud’ ist des anderen Leid – das gilt auch in der Speicherstadt. Die Immobilien-Sparte der HHLA freut sich zurzeit, dass weitere denkmalgeschützte Gebäude für moderne Nutzungen erschlossen werden, auf der anderen Seite geraten die historischen und kulturellen Nutzer immer mehr unter Druck durch steigende Mieten. Gerade sind drei Prestigeprojekte in Arbeit, mit denen HHLA Immobilien das Ensemble auf seinem Weg zum – nach eigenen Worten – vitalen Arbeits- und Kulturquartier samt eigenem Hotel weiter voranbringt. Einer der Schwerpunkte ist der Speicherblock L, in dem einst die Quartiersleute ihre Waren lagerten. Dort sollen bis 2015 sanierte Räume für neue und vielfältige Nutzungen entstehen. „Die Modernisierung des denkmalgeschützten Speichers wird harmonisch und sensibel mit einer nachhaltigen Entwicklung kombiniert“, so Thomas Kuhlmann, Leiter der HHLA Immobilien. „Hierbei legen wir Wert auf Ausstattung und Technik, die einerseits ‚State of the Art‘ sind, andererseits aber auch ökologisch und ökonomisch in die Zeit passen.“ Das Erdgeschoss soll ein einladendes und großzügiges Foyer erhalten, von dem alle Mietflächen und Objekte im Gebäude erschlossen werden können. Eine Mischnutzung aus Einzelhandel sowie Gastronomie soll alle Wünsche von Besuchern, Kunden und Mietern erfüllen. Über das gemeinschaftliche Foyer werden die Böden genannten Stockwerke I bis III erschlossen. Hier sieht das Konzept vor, Mieter aus den Bereichen Kultur, Tourismus, Ausstellung und Museum den passenden Raum zu bieten. Der unmittelbar gegenüberliegende Block D, als Publikumsmagnet bekannt durch Miniatur Wunderland und Hamburg Dungeon, bietet ein gutes Umfeld für diese Nutzung. Ein Betriebsunfall – der Ausfall eines Ankermieters – macht Platz für weitere Nutzungen im Speicherblock R.

Über diese Brücke werden später die Hotelgäste zum Hotelrestaurant in der Kaffeebörse gehen

Bis Jahresende wird das ehemalige Freihafenamt (Bei St. Annen 2) zu einer modernen Mietfläche umgebaut. „Der denkmalgerechte Umbau und der Respekt vor der Gestaltung Kallmorgens macht eine sensible architektonische Planung erforderlich, die eine zeitgemäße Büronutzung in der Architektur der 50er Jahre ermöglicht“, so Kuhlmann. Um eine Nutzung mit offenen, großzügigen und hellen Büroflächen zu erreichen, entkernt HHLA Immobilien das Gebäude und entfernt ursprüngliche Bürotrennwände sowie sämtliche Flurwände. Als Referenz an die historischen Wurzeln des Gebäudes wird der vorhandene Paternoster wieder instand gesetzt. Im Zuge der Umbaumaßnahmen innerhalb des Gebäudes erfolgen eine Fassadensanierung sowie die Erneuerung der Dachfläche. „Eine hervorragende Adresse insbesondere für Agenturen und Kreative“, so Kuhlmann. Im Umbau befindet sich zudem der benachbarte Speicherblock R2, der ursprünglich als Kaffeespeicher genutzt wurde und in dem zuletzt der Standort des renommierten Speicherstadtmuseums war. Die Planungen für den Umbau des Speichers sehen eine Mischung aus Büronutzung und Einzelhandel vor. Als ein weiterer Meilenstein befindet sich gerade das erste Hotel der Speicherstadt im Bau. „Ein Hotel ist ein wichtiges Element einer sowohl attraktiven als auch nachhaltigen Weiterentwicklung eines Quartiers“, so Kuhlmann. „Es wird die Entwicklung der Speicherstadt zu einem hochwertigen Arbeitsplatz für unsere bestehenden wie auch neuen Mieter stärken.“ Die Planungen sehen Am Sandtorkai 4–5 192 Zimmer und Suiten, eine Bar, einen Wellnessbereich sowie ein zusätzliches Restaurant und Veranstaltungsräume in der ehemaligen Kaffeebörse vor. Die Eröffnung des Hotels ist für Anfang 2014 geplant. Das Vier-Sterne-Haus wird von der renommierten Althoff-Gruppe betrieben.