Treppen in der Elbphilharmonie werden besser markiert

Projektpartner haben mit Blinden- und Sehbehindertenverein Verbesserungen der Barrierefreiheit in Hamburgs neuem Konzerthaus erarbeitet

Über zwei Millionen Besucher haben bereits die Elbphilharmonie besucht, rund eine halbe Million von ihnen hat auch schon ein Konzert in Hamburgs neuem Wahrzeichen erlebt. Die Stadt, die Architekten, das Bauunternehmen Hochtief und der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg haben jetzt gemeinsam Änderungen entwickelt, die zu einer größeren Barrierefreiheit führen sollen. Diese sollen weitgehend in der Sommerpause vom 13. Juli bis 5. August umgesetzt werden.

Um eine bessere Sichtbarkeit der Treppenstufen zu erreichen, sollen alle Treppen in der Elbphilharmonie mit einem 15 Millimeter breiten schwarzen Streifen markiert werden. Vor der ersten Stufe soll jeweils ein zweiter 15 Millimeter breiter Streifen den Beginn einer Treppe anzeigen. Die Markierungen werden so angebracht, dass sie auch mit einem Blindenstock zu ertasten sind. Diese Optimierungen haben sich in einem Test mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg als ein geeignetes Mittel zur besseren Sichtbarkeit herausgestellt. Bisher sind in den Foyers nur die Treppen am Beginn eines Treppenabsatzes und im Großen Saal alle Treppen mit einem fünf Millimeter breiten Streifen gekennzeichnet.

Im Großen Saal sollen zudem die Stufen am Übergang von den Stuhlreihen in die Treppen deutlicher markiert werden. Neben dem 15 Millimeter breiten Streifen werden diese zusätzlich mit sechs mit dem Fuß fühlbaren schwarzen Punkten mit einem Durchmesser von jeweils rund 30 Millimetern gekennzeichnet. Dadurch soll beim Austritt aus den Stuhlreihen in die Treppen die Aufmerksamkeit der Konzertbesucherinnen und -besucher erhöht werden.

Weitere Verbesserungen sollen beispielsweise an den Aufzügen umgesetzt werden, so dass diese durch erkennbarere Ausschilderungen und akustische Signale auch für Blinde und Sehbehinderte besser nutzbar sind.

Die genauen Kosten werden derzeit ermittelt, können aber voraussichtlich aus dem vorhandenen Baubudget getragen werden.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Interesse an der Elbphilharmonie ist überwältigend. Wir wollen, dass sich alle Menschen in dem ohne Frage architektonisch herausragendem Gebäude sicher- und wohlfühlen. Daher bin ich froh, dass wir uns mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg auf konkrete Verbesserungen bei der Barrierefreiheit in dem Konzerthaus verständigt haben. In sehr konstruktiven Gesprächen konnten Stadt, Architekten, Bauunternehmen und der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg erreichen, dass die Elbphilharmonie noch mehr zu einem offenen Haus für wirklich alle Menschen wird.“

Angelika Antefuhr, Erste Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg: „Im gemeinsamen Dialog mit der Kulturbehörde und den zuständigen Planern konnten wir einen gangbaren Kompromiss für die Markierung der Stufen im Foyer und in den Sälen erarbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass wir den guten Austausch fortführen und auch für die anderen Themen hinsichtlich der Barrierefreiheit gemeinsam Lösungen finden werden. Unser Ziel als Interessenvertretung ist es, dass die Elbphilharmonie auch für blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher gleichberechtigt und eigenständig erlebbar wird.“