Wie die Musik in den Fernseher kommt
Ein offenes Cabrio fährt in den Sonnenuntergang, fröhliche Menschen genießen den Sommerabend, im Hintergrund spielt lässige Musik bis der Vollmond am Himmel steht. Werbung – ohne Musik inzwischen nicht mehr denkbar. Mal sind es bekannte aktuelle Stücke, mal noch mehr bekannte Oldies, immer häufiger aber auch bisher unbekannte Musik, die erst über die Werbung populär wird. Doch wie findet die Musik zur Werbung, oder die Werbung zur passenden Musik? Eine Anlaufstelle für Ratlose und Suchende befindet sich in der Shanghaiallee oberhalb des Prototyp-Museums. Die Agentur für Filmmusik von Susanne Rau ist ein möglicher Anlaufpunkt für Komponisten, Musiker, Werbetreibende, Unternehmen und Filmschaffende um zueinander zu finden.
Dabei darf es auch mal schnell gehen. Susanne Rau erzählt von dem Beispiel Ikea. „Für 30 Jahre Billy-Regale waren die Manager von Ikea nach etwas, was wie „All together now“ von den Beatles klang“ – und das bis zum nächsten Tag 12 Uhr. Nun gehört zum Know-How von Susanne Rau, dass die Beatles-Songs selbst nicht für Werbung freigegeben werden, also musste etwas her, was so ähnlich klingt aber doch kein Plagiat ist. In ihrem Netzwerk kann sie auf viele Komponisten zurückgreifen, und einer hatte Zeit und eine passende Idee – und beide zusammen konnten Ikea glücklich machen. Auch im Lizenzgeschäft kann Rau dank ihrer internationalen Kontakte häufig „One Stop“-Lizenzierungen anbieten und damit auch ungewöhnliche Wünsche wahr machen. So stellte das St.Pauli-Theater bei seiner Revue „Heiße Zeiten“ kurz vor der Premiere fest, das nicht alle Songs lizenziert worden waren. Da war Susanne Rau die richtige Frau um kurzfristig Abhilfe zu schaffen.