Hamburg oder Bremen - An der Haushöhe erkennt man es schnellDie kleine große Schwester der HafenCity in Bremen
Es ist schon lustig: zwei Hansestädte in ewiger Konkurrenz und Nachbarschaft verstrickt – und trotzdem so ähnlich. Vielleicht auch, weil sich die Mentalität der Bewohner der beiden Nachbarhansestädte Hamburg und Bremen nicht so sehr unterscheidet. Auch in der Entwicklung ihrer nicht mehr benötigten Hafenflächen hatten beide Städte zum fast gleichen Zeitpunkt die gleichen Ideen. Ähnlich wie in der Hamburger HafenCity startete in Bremen das Projekt Überseestadt im Jahr 2000. Ebenso wie in Hamburg bezeichnet sich die Überseestadt als eines der größten städtebaulichen Projekte in Europa – mit fünf Kilometern Länge und 288 Hektar Fläche ist die Bremer Schwester auf dem Papier flächenmäßig sogar fast doppelt so groß wie die HafenCity. Die Größe hat jedoch einen Preis und wurde unter Umständen in Bremen teuer erkauft: 1991 sorgten ein Gutachten über den baulichen Zustand des Überseehafens und sinkende Umsätze dafür, das kurzerhand das gesamte Hafenbecken mit 3,5 Millionen Kubikmetern Sand verfüllt wurde.
Auch ein Chilliclub ist vorhandenAus heutiger Sicht wertvolle Wasserflächen und Lagen gingen verloren. Die Folgen sieht man in der heutigen Entwicklung und Bebauung der Flächen: Die Wasserlagen sind begehrt und auch für Bremer Verhältnisse relativ einfach an den Mann zu bringen – die riesigen Binnenflächen sind Tummelplatz für die Ansiedlung von Pionierpflanzen. Auch in Bremen gibt es Reste eines historischen Speicherriegels. Der Speicher XI wurde zwischen den Jahren 1908 und 1912 erbaut und ist mit seinen gesamten 400 Metern Länge in Privatbesitz. Aktuelles Herz der Flächenentwicklung ist der Europahafen mit viel – tatsächlich auch genutzter – Bürofläche und einer großen zentralen Speicherhalle. 200 Unternehmen mit über 2.400 Arbeitsplätzen haben sich hier angesiedelt – auch ein Ableger des Chilli-Clubs liegt in Sichtweite der Promenaden. Herz des Hafenbeckens ist eine Marina mit einer praktischen Pontonanlage in der man für vernünftige Preise sein Schiff anlegen kann.
Rauher Charme statt südländische VerspieltheitDie Kehrseite der überwiegenden Bürobebauung: An einem Wochenende mit schönem Wetter im Herbst kann man die Besucher auf den Promenaden an einer Hand abzählen, die Geschäfte sind schon um 17 Uhr geschlossen. Der am Kopfende des Hafenbeckens gelegene Ludwig-Franzius-Platz wirkt im Sonnenlicht trist und verlassen – hier, im direkten Vergleich mit der Freiraumgestaltung von EMBT an den Magellan- und Marco-Polo-Terrassen, beginnt man die spanische Leichtigkeit zu schätzen. Einzig das Großraumrestaurant El Mundo ist gut gefüllt und vermittelt das Gefühl, nicht am Ende der Welt gelandet zu sein. Die Architektur an der Kaikante ähnelt teilweise verblüffend den Hamburger Pendants, einzig die Höhe ist – wie fast immer in Bremen – zwei Stockwerke niedriger als in der HafenCity. Diese Nähe kommt natürlich nicht von ungefähr: Viele Mitspieler aus der Hamburger HafenCity trifft man auch in der Überseestadt wieder. Kees Christiaanse hat auch hier ein ganzes Quartier gestaltet, Architekten, die sich in der HafenCity verewigt haben, sind direkt im Anschluss nach Bremen weitergezogen.
Dafür gibt es schon eine MarinaEntstanden ist so etwas wie eine kleine Kopie der HafenCity. Immerhin trotz aller Kritik: Da, wo am Wasser gebaut wird, sind die Wohnungen schon vor Baubeginn weg. Auch die Bremer lieben den Blick auf das Wasser, nicht umsonst sind deshalb auch so viele nach Hamburg gezogen und beeinflussen auch in Hamburg die architektonische Entwicklung der Wasserkanten mit. Prominentes Beispiel ist Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter, der als geborener Bremer jetzt die Geschicke in Hamburgs HafenCity mitbestimmt – einer von vielen in Hamburg. Wirtschaftssenator Frank Horch ist kein Bremer, bewertete aber die Entwicklung bei einer Besichtigung im Oktober des Bremer Pendants die Überseestadt als sehr gelungen. „Ich kann Sie nur beglückwünschen, wie Sie mit der Situation umgegangen sind“, sagte Horch bei einer Besichtigungstour durch das Bremer Hafenviertel zu seinem Amtskollegen Martin Günthner. Horch sollte es beurteilen können, kennt er doch die Wohnsituation in der HafenCity aus eigener Erfahrung.
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