20 STADTTEILSPAZIERGÄNGE

20 Stadtteilspaziergänge

BUCHTIPP:  HAMBURG: 20 STADTTEILSPAZIERGÄNGE

Wussten Sie, wo der Name „Baumwall“ herkommt? „Mittels auf dem Wasser schwimmender Baumstämme konnte die Einfahrt in die Stadt per Schiff auf einfache und effektive Weie verhindert werden.“ Und wussten Sie, dass der Stadtteil St. Georg seinen Namen vom heiligen Georg hat, „[…] der, nach christlicher Überlieferung , der Bezwinger des Bösen […] war“? Heute ist das AK St. Georg stadtbekannt – „[…] im Mittelalter befand sich in St. Georg ein Leprahospital, dessen Kapelle dem heiligen Georg geweiht war und dessen Name schließlich auf den Stadtteil überging.“  St. Georg lag außerhalb der Stadtmauern; hier wohnten die, die man nicht in der Stadt haben wollte – und dort stand seit dem 16. Jahrhundert auch der Galgen. Bergedorf, das 1275 das Stadtrecht erhielt, gehört erst seit 1868 vollständig zu Hamburg.

Der Stadtführer „Hamburg: 20 Stadtteilspaziergänge“ unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Guides: Er bietet reichhaltige historische Informationen und Schwarz-Weiß-Fotos zu den einzelnen Stadtteilen und beschränkt sich nicht nur auf die Szeneviertel – so wird dieser Guide auch für eingefleischte Hamburger interessant – denn wer war schon mal zum Spazierengehen in Hammerbrook, Veddel oder Wilhelmsburg unterwegs? Doch auch Szeneviertel wie Ottensen, Schanze und auch die HafenCity mit Speicherstadt sind vertreten: Sandtorhafen, Magellan-Terrassen, Vasco-da-Gama-Platz. Hier erfährt der Leser, das auch Baugenossenschaften am Vasco-da-Gama-Platz gebaut haben. Das ist korrekt. Zum Basketballplatz heißt es: „Die Schwierigkeiten, Leben in einen neuen Stadtteil zu bringen, offenbaren […] die Schilder mit den Spielzeiten auf dem Platz. Offenbar war es nötig, sie, auch wenn das winzige Sportfeld nur wenig genutzt wird, bereits bürokratisch zu begrenzen […]“ Das ist nicht korrekt; hier irrt der Verfasser: Mein Blick aus dem Fenster, während ich das Buch lese, gibt mir recht; der Platz wird – dem einen zur Freude, dem anderen zum Leid – so gut genutzt, dass die Stadt den Basketballkorb sogar abends abschließt.

Sehr charmant: Jeder Spaziergang beziehungsweise jeder Stadtteil hat ein kleines Icon an den äußeren Seitenrändern, was das Wiederfinden der richtigen Seiten erleichtert. Nachteil dieses 400 Seiten dicken Buches: Es wiegt ein Kilo – also unbedingt eine große Tasche mitnehmen oder jemanden, der bei den zwei- bis zweieinhalbstündigen Spaziergängen das Buch für Sie trägt, optimalerweise daraus vorliest, damit Sie sich uneingeschränkt auf die neuen Aussichten konzentrieren können. (AF)

„Hamburg: 20 Stadtteilspaziergänge“ ist im Junius Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro.