Club Silbersack

Gelegetnliche Gesangseinlagen komplettierten das Programm

Rote Nacht am Hafen

Als im Mai die Kiez-Legende Erna Thomsen mit 88 Jahren starb, brach nicht nur auf der Reeperbahn Trauer aus. Die Wirtin vom Silbersack hatte ihre Fans über ganz Hamburg gestreut, quer durch alle Schichten und quer durch alle Generationen. Nun hätte es dem Silbersack so gehen können wie so vielen Kiez-Kneipen und die Abrissbirne hätte Jahrzehnte Kneipenkultur dem Erdboden gleich gemacht und ein Ende bereitet. Doch es kam anders. Auch wenn die Wirtin und auch noch ein kleiner Prozentsatz der Gäste tatsächlich dem Kiez angehörten, bestand doch der Großteil ihrer Gäste aus Menschen, die die nächtlichen Exzesse als Ausgleich zu ihrem beruflichen Einsatz brauchten, die am Wochenende oder auch mitten in der Woche den Anzug gegen Party-Kluft tauschen. Politiker wie Andy Grote,  Hamburger Kaufleute, Banker und Makler sind ein echter Aktivposten und in Sachen Silbersack fanden sich auch ein genügend großer Impuls um eine große kleine Sache ins Rollen zu bringen. Innerhalb weniger Wochen erfreute sich die Initiative zum Erhalt des Silbersacks klassenübergreifend und mit großer medialer Präsenz großer öffentlicher Unterstützung und zum guten Schluss fanden sich zwanzig dieser mehr oder weniger potenten Silbersackfans zusammen und erwarben die Immobilie – zur Freude der Stadt. Mit Dominik Großefeld war auch schnell ein trotz seiner 27 Jahre gestandener neuer Silbersack-Wirt mit Silbersack-Erfahrung gefunden – Ende gut, Alles gut.

Und eine Silbersack-Heirat

Einer der vielen Fäden dieser Geschichte endet auch in der HafenCity, wo sich der Silbersack auch großer Beliebtheit erfreute, unter anderem auch bei Club 20457 Betreiber Antonio Fabrizi. Dieser fand die Idee, eine Silbersack Charity Fete in seinem Club zu feiern – inklusive Shanty-Chor und obligatorischem Astra – sehr attraktiv und so war die Fete schon geplant, als noch gar nicht klar war, dass die Rettung zum Zeitpunkt der Party schon Geschichte ist und ein vollzogener Akt gefeiert werden konnte. Und so gab es mit Astra bis zum Abwinken und einer großen Abordnung aus St.Pauli ein wenig Reeperbahn-Feeling am Magdeburger Hafen inklusive aus dem Silbersack importierter Schlager-Musik die nüchtern nur schwer zu ertragen ist, mit ausreichend Promille jedoch für die echte Reeperbahn-Stimmung sorgt. Knapp tausend Euro kamen für den guten Zeck, der nicht dem Erhalt des Silbersacks galt, sondern halb den Kindern von St.Pauli und halb der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, zusammen und eine Menge geleerter Astra-Flaschen. Der Club 20457 musste nicht erst mit dieser Veranstaltung beweisen, dass er das Zeug zum Versacken hat – der Kiez befindet sich eben auch in der HafenCity am Hafen, hier eben nur am Magdeburger Hafen.

Bildergalerie

Weitere Veranstaltungen im Club 20457

8.8. Ladies Night
11.8. Halt Stop! Jetzt Tanze Ich.
30.8. Kulinarische Lesung – Köhlbrand sehen und sterben
22.9. Live-Musik – Kery Fay