Die HafenCity in der Theorie…oder der mediale Overkill?
Unter dem Titel „Der Gelbe Planet“ versuchte die Zeit das Phänomen HafenCity und den kometenhaften Aufstieg der FDP auf den Grund zu gehen. Drei Journalisten schickte sie aus das Fürchten zu lernen und das komplexe Bild der HafenCity und der Liberalen möglichst einfach für die Leser der Zeit aufzubereiten. Dabei waren sie natürlich weder die ersten noch werden sie die letzten sein, die den Versuch wagten. Kaum ein Stadtteil hat in einer solch kurzen Zeit so viel mediale Aufmerksamkeit bekommen wie die HafenCity und kein Medium war ausgeschlossen. Vom Kinofilm bis zur eigenen monatlichen Werbesendung ist alles vertreten. Kein Wunder, das alle Welt auf die HafenCity blickt, kein Wunder, wenn dem einen oder anderen Blick nicht gefällt was er sieht. Es könnte einem total egal sein, was die Welt von der HafenCity denkt, wenn es nicht Freunde, Kollegen und Bekannte gäbe, die nicht in der HafenCity wohnen und des Lesens mächtig wären.
und in der Praxis„Ist das etwa ihr Mann da in der Zeit“ wird meine Frau gefragt und gerät sofort in Rechtfertigungsnot, dass ihr Mann zu den asozialen Egozentrikern gehört, die auf Kosten von Resthamburg einen ganzen Stadtteil in eine „Gated Community“ verwandeln. Wer hier sofort aufschreit und „nein, das ist aber nicht so!“ ruft, macht es sich genauso einfach, wie es sich die Zeit gemacht hat, als sie anhand von starken Feindbildern die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich zu erklären suchte. Für diese ist aber weder die HafenCity verantwortlich, noch die FDP und beide werden auch keine Lösung für dieses Problem sein. Um die Gesellschaft fit für die Zukunft zu machen ist ein grundsätzliches gesellschaftliches Umdenken erforderlich – kein Thema das in dem Zeit-Artikel eine Rolle spielte.
unterscheiden sich dochMan könnte jetzt sagen „Ok, alles klar!“ und den Text einfach abhaken, damit ist es aber nicht getan. Durch die hohe mediale Aufmerksamkeit ist es nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Artikel die Schwachstellen der HafenCity anpackt – und die gibt es. Der Spagat zwischen Stadtteilmarketing verbunden mit Medien-Overkill und dem Versuch einen gesunden Stadtteil aufzubauen könnte auch schief gehen. Bisher hat nur die bemerkenswerte Uninformiertheit der HafenCity-Gegner Schlimmeres verhindert. Das Problem des Artikels ist nicht, das er komplett falsch wäre, sondern im Gegenteil, die Summe der Aussagen lässt sich schwer entkräften, da sich diese Aussagen überall wiederfinden lassen. Auch wenn man sich im Umfeld der HafenCity umhört gibt es neben Vorurteilen auch jede Menge an Ärgernissen zu entdecken. Es ist zwar nur eine Minderheit dies sich derart bemerkbar macht, doch durch die hohe mediale Aufmerksamkeit bekommen auch Aussagen von Einzelnen eine große öffentliche Wirkung.
Teilen doch ganz gewaltigAllein an dem Beispiel des Dampfeisbrechers Elbe und des Verständnisses von Hafen ist ein Musterbeispiel dafür, wie wenige nachhaltig das Image der HafenCity geprägt haben. Vom Tourismusverband, HCH, Polizei bis hin zur HPA sind alle genervt von den Anrufen einiger Anwohner, Schiffsbesatzungen nachhaltig demotiviert und Gegner in ihrem Denken bestärkt. Dabei gerät völlig außer Sicht, dass die Mehrzahl der Bewohner wegen der Schiffe, des Hafens und des Wassers hierhergezogen sind und diese auch behalten möchten. Genauso wie die Mehrzahl der Bewohner keine solipsistischen Egozentriker sind, sondern gesellige moderne Menschen mit sozialem Gewissen und Verantwortung. Wirklich erfolgreiche Menschen besitzen auch soziale Intelligenz. In Richtung Stadtmarketing gilt dann die Devise „Weniger ist manchmal mehr“. Nicht jeder Aspekt öffentlichen Lebens muss als große Errungenschaft in die Welt posaunt werden.
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