Effizienter Schiffsbetrieb im Fokus des westeuropäischen DNV GL Komitees

Die Mitglieder des westeuropäischen Komitees von DNV GL Maritime trafen sich zur ihrer Jahrestagung in Hamburg. Diskutiert wurden die aktuellen Fragestellungen der maritimen Wirtschaft, wie die Marktentwicklung, die Auswirkungen der neuen EU Richtlinien für Schiffsrecycling auf den Schiffsbetrieb wie auch auf den Neubau, kostenoptimierte Umbaumaßnahmen von verschiedenen Schiffstypen, den Schutz der Umwelt insbesondere der Umgang mit Ballastwasser und die neuesten Ergebnisse der Schiffs-Management Studie 2013. An der zweitägigen Komitee Sitzung nahmen Vertreter von Schifffahrtslinien, Werften und Zulieferunternehmen aus den Niederlanden, Belgien, Spanien, Portugal, Großbritannien und Deutschland teil. Tor E. Svensen, CEO von DNV GL Maritime erläuterte die strategische Ausrichtung der neuen Klassifikationsgesellschaft DNV GL und verwies auf das umfassende Dienstleistungportfolio für die gesamte maritime Industrie. Die neue EU-Regulierung für Schiffrecycling hat nach Ansicht von Gerhart Aulbert erhebliche Auswirkungen auf den künftigen Umgang mit Wracks. DNV GL berät Reeder zu der Einhaltung der weltweit geltenden MARPOL-Übereinkommen und zu weiteren Regelungen der IMO. Dr. Torsten Büssow, DNV GL Head of Maritime Software, stellt die Ergebnisse der neuen Best Practice Ship Management 2013-Studie vor. In einem schwierigen Marktumfeld müssen Ship Manager die Betriebskosten senken. Büssow erklärt, wie anhand der Studienergebnisse verborgene Kosten- und Qualitätsoptimierungspotenziale entdeckt werden können, operative Praktiken überprüft und der Blick für verborgene Schwachstellen gestärkt werden kann.

Dr. Karsten Hochkirch, bei DNV GL für Fluid Engineering verantwortlich, berichtet von Maßnahmen, mit denen die Wirtschaftlichkeit von Schiffen gesteigert werden kann. Relativ junge Schiffe sind im Vergleich mit optimierten Schiffsneubauten nicht ausreichend wettbewerbsfähig. Durch Nachrüstungen, Retrofits und Umbauten kann die Energieeffizienz dieser Schiffe gesteigert werden. „Retrofit-Techniken machen es möglich, dass eine vergleichsweise junge Schiffsflotte für Reeder und Betreiber wirtschaftlich rentabel bleibt“, erklärt Hochkirch. „Diese ökoeffizienten Techniken wirken sich nicht nur in finanzieller Hinsicht positiv aus. Sie senden auch in ökologischer Hinsicht positive Signale an die maritime Industrie.“ DNV GL Schiffs-Emissionen-Experte Ralf Plump verwies auf die strengen amerikanischen Auflagen bei dem Ballastwasseraustausch. „Auch wenn die IMO Ballastwasser Konvention noch nicht in Kraft ist und weltweit für alle Schiffe eine stufenweise Einführung der Ballastwasserbehandlung einführt, sind die für US-Gewässer gültigen Vorschriften hierzulande eine quasi Einführung der IMO Konvention, da für die Schifffahrt das Anlaufen von US-Häfen wichtig ist“, erklärt Plump. Zudem erläuterte Plump, wie sich die Ballastwasser Konvention der IMO auf den Schiffsbetrieb auswirkt.