Hochwassersichere Bauten erfordern sichere Türen

Die Flutschutztür Floodtight (Foto: Schoenrock)
Die Flutschutztür Floodtight (Foto: Schoenrock)
Flutschutztore boomen

Der Sommer geht dem Ende zu und mit ihm die relativ sturmflutsichere Periode in der HafenCity. Essentielles Element zum Schutz gegen Hochwasser sind die wasserdichten Türen, die im Bedarfsfall geschlossen werden können und die Häuser vor den Wassermassen schützen. Ein Experte auf dem Gebiet hochwassersicherer Bauten ist Friedrich Baumgärtel von der Altenwerder Schiffswerft. Zusammen mit seinem Team baute er in den letzten Jahren sämtliche Flutschutztore in Hamburg und im Umland. Nicht nur die neue HafenCity, sondern auch die Landungsbrücken, das Augustinum und der Timmendorfer Strand sind dank seiner Arbeit für die kommenden Hochwasser gesichert. Die Altenwerder Schiffswerft hatte fast eine Monopolstellung in diesem Geschäft inne, bekommt jetzt aber Konkurrenz aus dem Hamburger Raum: Der Schiffbau-Zulieferer Schoenrock Hydraulik Marine Systems bringt erstmals wasserdichte Flutschutztüren auf den Markt.

Die Dalmannkaipromenade 2007 geflutet
Die Dalmannkaipromenade 2007 geflutet
Nicht verwunderlich in einem Markt, bei dem die Indikatoren in Zeiten des Klimawandels und der zu erwartenden steigenden Fluten auf Wachstum stehen. „Mit unserer wasserdichten Gebäudetür Floodtight bieten wir den perfekten Flutschutz für alle Gebäudetypen in hochwassergefährdeten Gebieten“, sagt Schoenrock-Geschäftsführer Dr. Volker Behrens. Den ersten Auftrag hat Schoenrock bereits erhalten. Für einen Restaurantneubau in der Hamburger HafenCity liefert das Unternehmen neun Türen, die das Gebäude vor Hochwasserschäden schützen sollen. Der Neubau soll im Jahr 2012 fertiggestellt werden. „Bei der Entwicklung von Floodtight konnten wir von unserer langjährigen Erfahrung im Schiffbau profitieren“, erklärt Behrens. Diese Tür sei laut Behrens in ihrer Ausführung bisher weltweit einzigartig. Sie ist vergleichbar leicht, kann optisch an die jeweilige Gebäudearchitektur angepasst werden und lässt sich problemlos nicht nur in neue Gebäude einbauen, sondern auch in bestehende Bauten nachrüsten. „Es besteht außerdem die Möglichkeit, die Steuerung der Tür in ein digitales Gebäudemanagementsystem zu integrieren“, so der Schoenrock-Chef.

 

Ein erstes Hochwasser 2011 (Foto: MKl)
Ein erstes Hochwasser 2011 (Foto: MKl)
Ein Elektroantrieb erlaubt die einfache Bedienung sowohl von innen als auch von außen oder auch ferngesteuert. Die Tür hält einem Wassersäulendruck von bis zu 10 Metern stand und besitzt eine Leckrate von nahezu Null. Schoenrock Hydraulik Marine Systems GmbH mit Hauptsitz in Schenefeld bei Hamburg ist einer der weltweit führenden Schiffbauzulieferer im Bereich wasserdichter Schott-Türen und Lüftungsklappen. Das Unternehmen rüstet seit rund 50 Jahren Handels- und Passagierschiffe, Fähren, Kreuzfahrtschiffe, Yachten sowie Spezialschiffe und Offshore-Anlagen aus. Die Altenwerder Schiffswerft hat seit ihrer Gründung 1984 in den ersten Jahren vorrangig Schiffsumbauten und -reparaturen ausgeführt, konzentriert sich seit 1988 auf den allgemeinen und spezialisierten Stahlbau.

Heute gehören nicht nur klassische Schiffsreparaturen im Hamburger Hafengebiet und auf Seeschiffen zu den Firmenschwerpunkten. Auch Konstruktion und Herstellung von Hochwasserschutzsystemen, Sanierung von Wehr-, Ponton- und Schleusenanlagen und Sonderkonstruktionen aus Stahl übernimmt die Altenwerder Schiffswerft, die ihren Firmensitz gegenüber der HafenCity am Reiherstieg hat.