Miteinander in Mitte

Falko Droßmann
Falko Droßmann

Der Integrationspreis der Bezirksversammlung wurde zum zehnten Mal verliehen

Im Bezirk Hamburg-Mitte leben 135.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre Herkunft ist vielfältig, genauso wie die Aktivitäten der vielen Freiwilligen, die sich in Mitte für ein integratives Miteinander engagieren. In diesem Jahr wurden 41 Personen für den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Bürgerpreis der Bezirksversammlung vorgeschlagen.

„Wir bekommen es hin“, mit dieser Abwandlung von Kanzlerin Merkels viel diskutiertem „Wir schaffen es“ beendete der Vorsitzende der Bezirksversammlung Dirk Sielmann seine Begrüßungsrede an die Gäste, die der Einladung zur zehnten Verleihung des Integrationspreises im Elbkuppel-Saal des Hotels Hafen Hamburg gefolgt waren.

_dsc0099„In einem Saal voller Menschen, die keine Angst vor Fremden haben“, wie Bezirksamtsleiter Falko Droßmann anmerkte, wurden die Preisträger und ihre Initiativen geehrt. Mit jeweils 1.000 Euro Preisgeld wurden Ina Zschocke und Cornelia Krog für ihren unermüdlichen Einsatz für die durchreisenden Flüchtlinge, die am Hauptbahnhof strandeten, belohnt und Sabine Stoff-Isenberg, die die Nachbarschaftshilfe für die Menschen in der Flüchtlingsunterkunft Dratelnstraße in Wilhelmsburg organisierte.

Den zweiten Preis (2.000 Euro) erhielt Karin Wienberg für ihr langjähriges Engagement in Hamburg Horn. Die Vorsitzende des Vereins Horner Freiheit e. V. ist eine der treibenden Kräfte hinter der Entwicklung und dem Betrieb des neuen Stadtteilhauses.

Gökhan Konca engagiert sich für eine Versorgung von Senioren mit Migrationshintergrund, die auch deren kulturellen Hintergründe berücksichtigt. Insbesondere der Einsatz für Demenzkranke beeindruckte die Jury. Für seine Arbeit und die Koordination mit einem Pool aus Ehrenamtlichen erhielt Konca den mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis.

Die diesjährige Ehrung erhielt Hildegard Thevs. Sie recherchiert ehrenamtlich die Biographien von Hamburger Opfern des Nationalsozialismus. Anhand der Daten konnte mit „Stolpersteinen“ an die bis dahin unerforschten NS-Opfern vor ihren letzten Wohn- und Wirkungsorten erinnert werden.

Zum ersten Mal moderierte Thomas Mehlbeer, Leiter Kommunikation am Mehr!Theater, die Veranstaltung, die traditionell mit vielen Gesprächen und einem regen Austausch zwischen Bezirks-, Landes- und Bundespolitikern und den Menschen, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement anderen die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen, zu Ende ging.