Ökumenisches Forum HafenCity verschenkt seine Kapelle nach Nordfriesland

Der Rückbau hat begonnen

Provisorische Kapelle wird ab dem 27. August 2012 abgebaut

Das Ökumenische Forum HafenCity verschenkt seine provisorische Kapelle an die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Klanxbüll in Nordfriesland. Der Andachtsraum mit einer Größe von 60 m2 wird dort vorübergehend als Gemeinderaum dienen. Es war der Leitung des Ökumenischen Forums ein Anliegen, die viel genutzte Kapelle nicht mit Fertigstellung des neuen Gebäudes an der Shanghaiallee abzureißen, sondern das sorgsam entwickelte Konzept der nachhaltigen Bauweise an einen neuen Ort zu tragen: „Es steht uns Christen gut an, verantwortlich und vernünftig mit Besitz umzugehen – auch wenn diese Kapelle von Anfang an nur für eine Übergangszeit errichtet worden ist“, so Stephan Dreyer, Geschäftsführer des Vereins Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity.

Am Montag, dem 27. August beginnt das Hamburger Zimmerleute Kollektiv um 8 Uhr mit den Abbauarbeiten. Der Abbau wird vermutlich drei bis vier Tage in Anspruch nehmen. Bereits am Samstag, 25. August werden ab 8.30 Uhr erste Gegenstände aus der Kapelle abtransportiert: So gehen die Stühle an eine Kirchengemeinde in Siek, während die hölzerne Altarplatte – eine alte Schiffsplanke gefunden im Hamburger Hafen – an den Künstler zurückgegeben wird. Rüdiger Knott hatte sein Fundstück dem Ökumenischen Forum als Dauerleihgabe für die Kapelle zur Verfügung gestellt. In der Nordseegemeinde Klanxbüll wird die Kapelle anschließend wieder fachgerecht zusammengesetzt. Sie wird den Gemeindemitgliedern übergangsweise das Gemeindehaus ersetzen, während das baufällige Pastorat renoviert wird. Für die Zukunft ist allerdings bereits geplant, die Kapelle in Nordfriesland wieder als Sakralraum zu nutzen.

In Nordfriesland wird sie wieder aufgebaut

Die provisorische Kapelle diente seit 2008 als Andachts- und Veranstaltungsraum, um das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der HafenCity bereits vor Fertigstellung des Ökumenischen Forums durch ein seelsorgerisches und geistliches Angebot zu bereichern. Dort fanden werktags Mittags- und Abendgebete für Anwohner, Geschäftsleute und Touristen statt. Auch für verschiedene kirchliche und gesellschaftliche Veranstaltungen wurde die Kapelle regelmäßig genutzt.
Für die Errichtung der provisorischen Kapelle stand lediglich ein sehr begrenztes Budget aus Spendenmitteln zur Verfügung. Mit einfachen Mitteln sollte ein Ort geschaffen werden, der eine Ergänzung zum modernen Stadtteil HafenCity bietet. Der Architekt Stephan Schmid entwarf das Gebäude mit dem Grundgedanken vorhandenes Material zu nutzen. So wurden etwa die fehl bestellten Glasscheiben von einer Fassadenfirma verwendet und der Boden mit einfachen Betonplatten belegt.
Die schlichte Innenausstattung nimmt den Charakter der Umgebung auf: Die Altarplatte, ruht auf zwei orange farbenen Betonpollern, die in der HafenCity übergangsweise den Verkehr regeln. „Wir haben an dem Ort experimentiert“, erläutert Stephan Dreyer. „Entstanden ist ein Kleinod, das von den Menschen in der HafenCity sehr geschätzt wurde. Viele Anwohner sind traurig, dass wir die Kapelle nun abbauen. Sie war ein Ruhepol in diesem Stadtteil. Aber es war ja von Anfang an klar, dass diese Kapelle nur die Bauzeit des Ökumenischen Forums überbrückt.“