Weibliche Seilschaften

Die Zonto-Frauen vor dem Fleetschlösschen
Die Zonto-Frauen vor dem Fleetschlösschen

Hamburgs Zonta-Frauen besuchten die HafenCity

Vorbehalte und Vorurteile gegen Frauennetzwerke gibt es – selbst beim vermeintlich schwachen Geschlecht – viele. Klischeehaft drehen sich Frauentreffen zumeist nur um Themen wie Mode, Männer und Mutterschaft, doch zweifelt eigentlich niemand an der Wichtigkeit von Clubs, die hauptsächlich dem starken Geschlecht vorbehalten sind und in denen hauptsächlich Männer die Hauptrolle spielen.

Angeregt durch Wohltätigkeits-Clubs, wie Rotary und Lions, die ursprünglich eine reine Männerdomäne waren, wurde 1919 in den USA die Frauenvereinigung ZONTA gegründet. Mit heute über 30.000 weiblichen Mitgliedern weltweit setzt sich die Vereinigung besonders für die Bekämpfung jeglicher Gewalt gegen Frauen und Kinder ein. Ihre Mitglieder fördern ethische Werte wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren sowie den Ausbau internationaler Kontakte. Und auch die politische Triebfeder – wie der Kampf für das Frauenwahlrecht Anfang des letzten Jahrhunderts – ist auch heutzutage Teil der Arbeit von ZONTA.

Auch wenn sich die Themen im Laufe der Zeit verändert haben, ist die Forderung nach Gleichstellung aktueller denn je. Und Zonta wird gehört: Die überparteiliche und weltanschaulich neutrale Organisation hat bei der UNO und im Europarat einen Beraterstatus inne.

1931 wurde in Hamburg der erste Club von Frauen mit entscheidenden Positionen in Kunst, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gegründet. Von Anfang an dabei waren unter anderem die Reederin Lucy Borchardt (Fairplay-Reederei) sowie Magdalene Schoch, die erste habilitierte Juristin Deutschlands.

Ihre Nachfolgerinnen in den 5 Hamburger Clubs sind auch heute Frauen, die in ihren Berufen als „Entscheiderinnen“ gelten und mit ihrer Erfahrung – neben Wohltätigkeitsprojekten – in der beruflichen Förderung junger Frauen mittels Networking und durch den Austausch beruflicher Erfahrungen, eine wichtige Aufgabe sehen.

Kirsten Neumann (53) ist als Bauingenieurin beratend im Tiefbau tätig und als Präsidentin des ZONTA-Clubs Elbufer die Gastgeberin bei dem Besuch der ZONTA-Frauen in (aus?) der HafenCity. Es ist kein Zufall, dass Cornelia Klingler, Bewohnerin des Stadtteils und Direktorin bei einer Bank, das Treffen als Schatzmeisterin von ZONTA Elbufer mit organisiert hat. (Unklar, wer hier wen besucht: Sind die Damen in der HafenCity zu Gast oder anders herum? Überschrift besagt, dass alle in der HC zu gast waren.)

An diesem Tag stehen das Sammeln Informationen und Spaß haben an erster Stelle, denn „ein bisschen Netzwerk ist bei jedem Treffen dabei“, so Neumann. Schließlich gibt es noch viel zu tun, wie beispielsweise das Organisieren von Spenden für „Dolle Deerns e.V.“. Der Verein, der sich in Hamburg für die Förderung von Mädchenprojekten engagiert, wird von ZONTA finanziell und ehrenamtlich unterstützt.

Weitere Informationen gibt es im Internet: www.zonta-hamburg-elbufer.de

In der Hansestadt gibt es heute insgesamt fünf Zonta Clubs – das sind neben uns, dem Zonta-Club Hamburg, der Zonta-Club Elbufer, der Zonta-Club Alster, der Zonta-Club Hanse, der Zonta-Club Hafen. Die Präsidentinnen treffen sich zum regelmäßigen Austausch und Vorbereitung gemeinsamer Veranstaltungen.